In Wackers Kunst soll nicht das gänzlich Anders- oder Einzigartige hervorgehoben werden, sondern vielmehr das oft Allgegenwärtige - jedoch nicht immer der breiten Norm Entsprechende - welches dem alltäglichen Blick zumeist versperrt oder nicht selten auch gesellschaftlich tabuisiert scheint. Fiktive szenische Formationen lassen eine Vorgeschichte des Sehbaren vermuten und wecken Interesse auf das „Dahinter“.
Der naturalistisch-figurative Malstil der Szenarien kann als bildliches Kondensat resp. Allegorie intrapsychischer Prozesse und Zustände verstanden werden.
Dabei spielen ätiologische Konzepte wie beispielsweise die biografische Prägung, traumatisierende Erfahrungen oder ungestillte Grundbedürfnisse eine tragende Rolle in seinem Bildkonzept.
Wacker möchte somit sich und den Betrachtern einen Brückenschlag ermöglichen sowie eine Verständigung über die Thematik anstoßen und erleichtern:
Die verborgene, un-tiefe Innenwelt des Individuums kann greif- und identifizierbarer gemacht werden, und somit mit-erlebbarer für die Außenwelt. Visuelle Schlüsselreize und Symboliken sollen im Betrachter intuitive Assoziationen wecken, die sowohl auf kognitiver Ebene das „Erkennen“, als auch affektiv das „Erleben“ dieser Zustände ermöglichen sollen; wenngleich dieser Ideenbildungsprozess naturgemäss nicht übertragbar ist, so lässt sich der Ansatz doch als Versuch der Schaffung eines quasi kleinsten gemeinsamen phänomenologischen Nenners verstehen:
„Das Bild hat im Subjekte, worin es aufbewahrt ist, allein die Individualität, in der die Bestimmungen seines Inhalts zusammengeknüpft sind“ (Hegel).
Wackers künstlerisches Schaffen lässt sich als visuell-perzeptives Pendant zum (auto)psychotherapeutischen Prozess verstehen und die tägliche Arbeit in der psychiatrischen Klinik Münsterlingen, ehemals an der Kinderklinik sowie schlicht die Selbstreflexion liefern ihm hierbei einen reichhaltigen Fundus an Anregungen und Motivideen.
Nach Abschluss des Studiums der Psychologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen im Oktober 2005 Tätigkeit als Diplom-Psychologe am Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) an der Klinik für Kinder und Jugendliche des Klinikums Konstanz. Schwerpunkte in der ambulanten und vorrangig diagnostischen/beratenden Tätigkeit. 2009 Beginn der Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten mit verhaltenstherapeutischem Schwerpunkt (TAVT, Tübingen), Abschluss Mai 2014. Wechsel in die Psychiatrische Klinik Münsterlingen, ab 2012 letztlich auch in Festanstellung bis heute. Erfahrung in unterschiedlichen Bereichen, bspw. Mutter-Kind-Behandlung, Frühe Psychose, Sozialpsychiatrie, Persönlichkeitsstörung.